Die Geschich­te des Musik­ver­ein Die­ting­en e.V.

Im Grün­dungs­jahr 1888 beschaff­te sich der spä­te­re Diri­gent Peter Beck mit einem Dar­le­hen fünf Instru­men­te für Josef Ohn­macht, Anton Hirt, Paul Hum­mel, Vin­zenz Schnei­der und für sich. 

Mit die­sen Instru­men­ten mar­schier­ten die­se Musik­be­flis­se­nen nach Rott­weil zu Buch­bin­der Fischin­ger zum Musik­un­ter­richt.
Nach vie­len Hemm­nis­sen und Schwie­rig­kei­ten ver­schaff­ten sich die­se Musi­ker in Die­ting­en bald Anerkennung.

Nach der Mili­tär­zeit wur­de Peter Beck (bis­her Bas­sist) Diri­gent und es zeig­ten sich kurz­fris­tig deut­li­che Fort­schrit­te, so dass sich vie­le neue Freun­de für die Musik­ka­pel­le fanden.

Gründungsmitglieder
Peter Beck, Josef Ohn­macht, Anton Hirt, Paul Hum­mel und Vin­zenz Schneider
1923 Satzung des MVD Titelseite

Zur Neu­grün­dung des Ver­eins nach dem Ers­ten Welt­krieg im Gast­haus „Adler“ führ­te Anton Ober den Vor­sitz. Bäcker­meis­ter From­mer und Ober­leh­rer Mül­ler erläu­ter­ten der Ver­samm­lung Zweck und Zie­le des Musik­ver­eins und sofort erklär­ten 38 Per­so­nen ihren Eintritt. 

Zum Ers­ten Vor­sit­zen­den wur­de Peter Beck gewählt, Ober­leh­rer Mül­ler wur­de sein Stell­ver­tre­ter. 
Isi­dor Leo­pold wur­de zum Diri­gen­ten und Franz Ohn­macht zum Kas­sier und Schrift­füh­rer gewählt. 

Der Aus­schuss wur­de aus Kon­stan­tin Schanz, Ignaz Schnei­der, Josef Sie­ber, Anton Ober, 
Josef Ohn­macht und Josef Beck gebil­det. Noch im glei­chen Monat gab sich der Ver­ein den Namen „Musik­ver­ein Alpen­rös­le Die­ting­en“ und leg­te sei­ne Ver­eins­sta­tu­ten fest.

Bereits im  ers­ten Jahr gab es rege Akti­vi­tä­ten mit ver­schie­de­nen Auf­trit­ten und Fest­lich­kei­ten.
Aus aku­tem Geld­man­gel war das Ver­eins­ei­gen­tum recht beschei­den.
Es muss­ten des­halb oft Dar­le­hen bei Pri­vat­per­so­nen auf­ge­nom­men wer­den zur Täti­gung der  not­wen­di­gen Anschaf­fun­gen. Die­se Geld­ge­ber zeig­ten sich öfters sehr groß­zü­gig und ver­zich­te­ten teil­wei­se auf die Rück­zah­lung. Auch wur­den immer wie­der „Kol­lek­tie­rer“ bestimmt, die von Haus zu Haus gin­gen, um Geld für den Ver­ein zu bet­teln. Die akti­ven Musi­ker hal­fen dem Ver­ein dadurch, dass sie ihre pri­va­ten Musik­in­stru­men­te dem Ver­ein schenkten.

Mit viel Mut betei­lig­ten sich die Musi­ker im Jah­re 1921 am Preis­spiel beim Gau­mu­sik­fest in Schöm­berg und kehr­ten vol­ler Stolz mit dem errun­ge­nen Ehren­preis heim. Sehr stren­ge Regeln herrsch­ten damals im inter­nen Vereinsleben.

Die wirt­schaft­li­chen Ver­hält­nis­se spie­gel­ten sich in den Jah­res­bei­trä­gen wie­der. Zuerst betrug der Bei­trag 1 Mark, spä­ter 5 Mark, am Beginn des Jah­res 1923 betrug er 20 Mark und Ende 1923 waren schon 2 Mil­lio­nen Mark zu berap­pen. Beschei­den war der Neu­be­ginn nach der Infla­ti­on im Jah­re 1924 mit 0,10 Goldmark.

Im Jah­re 1927 rich­te­te der Musik­ver­ein Die­ting­en das Gau­mu­sik­fest des Gau­es Heu­berg-Baar aus. Vie­le aus­wär­ti­ge Kapel­len nah­men am Fest teil. Da es damals noch kei­ne Fest­zel­te gab, wur­de das Fest Opfer des schlech­ten Wet­ters, Mit vie­len öffent­li­chen Auf­trit­ten gelang­te man in die drei­ßi­ger Jah­re, wel­che gleich­zei­tig das Ende der lan­gen und guten
„Aera Peter Beck“ in der Die­ting­er Musik bedeuteten.

Er wur­de 1931 zum Ehren­di­ri­gen­ten ernannt — es war ihm jedoch noch lan­ge kei­ne Ruhe ver­gönnt. Eini­ge Jah­re spä­ter sprang er als Diri­gent wie­der hel­fend ein. 1939 leg­te er dann end­gül­tig den Takt­stock nie­der, nach­dem er sich 50 Jah­re lang für die Musik ein­ge­setzt hat­te.
Mit den Musik­ka­me­ra­den stell­te er sich zum Abschied dem Fotografen. 

Lei­der muss­te er ein Jahr spä­ter zu Gra­be getra­gen wer­den und sei­ne Musi­ker beglei­te­ten ihn zur letz­ten Ruhe­stät­te.
Solan­ge es einen Die­ting­er Musik­ver­ein gibt, wird man sich an ihn in Dank­bar­keit erinnern.

 

Konzert 1930er
50 Jahre Peter Beck als Dirigent
50 Jah­re Peter Beck als Dirigent
1949 Kreismusikfest 60 Jahre MVD
1949 // Kreis­mu­sik­fest 60 Jah­re MVD
1963: Kreismusikfest zum 75jährigem Jubiläum mit der 1. Uniform
1963 // Kreis­mu­sik­fest zum 75. jäh­ri­gem Jubi­lä­um mit der 1. Uniform

Der Zwei­te Welt­krieg brach­te das Ver­eins­le­ben zum Erlie­gen.
Am 23.09.1947 tra­fen sich wie­der eini­ge Per­so­nen zur Wie­der­grün­dung im „Gast­haus Adler“.  Auf Anhieb wur­den vier­zehn akti­ve und zehn pas­si­ve Mit­glie­der gewor­ben. Schon drei Mona­te spä­ter trat der Ver­ein mit zwei Thea­ter­aben­den an die Öffentlichkeit.

Ende März 1949 wur­de auf Anre­gung des dama­li­gen Diri­gen­ten Adolf Leo­pold das 60jährige bestehen des Ver­eins nach­ge­holt.
Die dama­li­ge Ver­eins­füh­rung hat­te inner­halb von nur drei Mona­ten die­ses Fest vor­be­rei­tet, was ganz beson­ders ein Ver­dienst des spä­te­ren Kreis­vor­sit­zen­den des Krei­ses Rott­weil, Franz Mül­ler, war.
Es wur­de das ers­te Kreis­mu­sik­fest des Krei­ses Rott­weil und eines der größ­ten Fes­te in Die­ting­en. Franz Mül­ler gelang es, in die­ser schwie­ri­gen Nach­kriegs­zeit ca. 5000 Besu­cher und rund 600 Musi­ker auf der Fest­wie­se zu versammeln.

In den  50er-Jah­ren wur­den musi­ka­li­sche Auf­bau­ar­beit geleis­tet,
so dass die Früch­te die­ser Arbeit im Jah­re 1961 unter dem Diri­gen­ten Franz Grö­ger über die Äther­wel­len des Süd­west­funks und des Süd­funks zu hören waren. Stolz zeig­ten sich die Musi­ker am Fron­leich­nams­tag 1962 zum ers­ten Mal in ein­heit­li­cher Uni­form, nach­dem man bis dahin nur ein­heit­li­che Müt­zen getra­gen hatte.

Das Jahr 1963 war wie­der ein Fest­jahr. Das 75jährige Jubi­lä­um wur­de im Jah­re 1963 groß gefei­ert.  Etwa 20 Musik­ka­pel­len spiel­ten bei schöns­tem Wet­ter am Sams­tag und Sonn­tag auf. Ein gro­ßer Bun­ter Abend mit vie­len bekann­ten Künst­lern und ein bemer­kens­wer­ter Fest­zug run­de­ten die fest­li­chen Tage ab und Lorenz Scho­bel gab nach guten Erfol­gen den Takt­stock an den bis­he­ri­gen Bas­sis­ten und Jugend­aus­bil­der Alfred Scho­bel ab.

85.-Jahre-MVD
1973 // 85. Jubi­lä­um des MV Dietingen

Mit ihm wur­den zwi­schen 1964 und 1976 ver­schie­de­ne Wer­tungs­spie­le absol­viert. Mit viel aner­ken­nens­wer­tem Fleiß und Ener­gie wid­me­te er sich dem Ver­ein. Das 85. jäh­ri­ge Jubi­lä­um im Jah­re 1973 wur­de auch ein per­sön­li­cher Erfolg für den lang­jäh­ri­gen Vor­sit­zen­den Wil­helm Forst­ner, wel­cher spä­ter wegen sei­ner gro­ßen Ver­diens­te um den Ver­ein zum Ehren­vor­sit­zen­den ernannt wur­de. Mit der Teil­nah­me von rund 50 Musik­ka­pel­len, den Kress­bron­ner Dorf­mu­si­kan­ten als Publi­kums­ma­gnet und in Ver­bin­dung mit dem 18. Kreis­mu­sik­fest, wur­de dies ein Fest der Super­la­ti­ve. Der rei­bungs­lo­se Ablauf und die bestechen­de Orga­ni­sa­ti­on waren in ers­ter Linie dem  Vor­sit­zen­den Wil­helm Forst­ner zu verdanken.

Mit Egon Mai­er, dem wohl jüngs­ten Diri­gen­ten der Ver­eins­ge­schich­te und mit dem enor­men per­so­nel­len, sowie musi­ka­li­schen Aus­bau erreicht der Musik­ver­ein immer wie­der neue Höhen. Nach­dem er bereits 1972 für die Jugend­aus­bil­dung ver­ant­wort­lich war, über­nahm er 1977 als Diri­gent die Kapel­le. Egon Mai­er ver­stärk­te durch gro­ßen per­sön­li­chen Ein­satz die damals klei­ne Blä­ser­schar auf 56 Akti­ve und die Kapel­le beweg­te sich unter sei­ner musi­ka­li­schen Füh­rung an der obe­ren Gren­ze der Mit­tel­stu­fe mit Ambi­tio­nen zur Ober­stu­fe. Mit regel­mä­ßi­gen Oster­kon­zer­ten,
Kon­zer­ten bei ande­ren Kapel­len und wei­te­ren Auf­trit­ten for­der­te er immer wie­der das musi­ka­li­sche Kön­nen bis an ihre Obergrenzen.

Im Jahr 1983 stell­te sich dann die Kapel­le beim Kreis­mu­sik­fest in Wald­mös­sin­gen den Wer­tungs­rich­tern und erziel­te einen beacht­li­chen
I. Rang mit Belo­bi­gung in der Mittelstufe.

1984 konn­te der Ver­ein end­lich sein eige­nes Pro­be­lo­kal in Besitz neh­men. Mit Unter­stüt­zung der Gemein­de Die­ting­en, viel Eigen­leis­tung und Enga­ge­ment wur­de in der Zehn­scheu­er ein Raum aus­ge­baut und eingerichtet.

Im Jahr 1977 über­nahm Rolf Fußne­cker das Amt des 1. Vor­sit­zen­den von Wil­helm Forst­ner. Mit Umsicht, Sou­ve­rä­ni­tät sowie einer tat­kräf­ti­gen Vor­stand­schaft stand er dem Ver­ein vor und  es gelang, für das Jubi­lä­ums­jahr 1988 das 100 jäh­ri­ge Jubi­lä­um bis ins kleins­te Detail zu orga­ni­sie­ren und zu einem wei­te­ren Höhe­punkt in der Ver­eins­ge­schich­te wer­den zu las­sen. Dem Ver­ein wur­de zum 100-jäh­ri­gen bestehen
am 13. März 1988 in Baden-Baden die PRO-MUSI­CA-Pla­ket­te verliehen.

1984 Einweihung der Zehntscheuer
1984 // Ein­wei­hung der Zehntscheuer
1988 Verleihung der Pro Musica Plakette in Baden-Baden
1988 // Ver­lei­hung der Pro Musi­ca Pla­ket­te in Baden-Baden
Rolf Fussnecker Ehrenmitglied
1999 // Rolf Fuss­ne­cker (ers­ter von links) wird zum Ehren­vor­stand ernannt

Aus gesund­heit­li­chen Grün­den gab Rolf Fußne­cker 1989 den Vor­sitz ab. Nach­fol­ger Hel­mar Mai­er stand ihm im Orga­ni­sa­ti­ons­ta­lent und Fleiß nicht nach. Unter sei­nem Vor­sitz gelang es dem Ver­ein sich wei­ter aus­zu­bau­en. Allen Mit­glie­dern stock­te der Atem, als Hel­mar Mai­er 1994 aus beruf­li­chen Grün­den den Vor­sitz nie­der­leg­te. Er über­gab sein Amt an Bert­hold Bant­le, der zu die­sem Zeit­punkt der jüngs­te Vor­stand in der Ver­eins­ge­schich­te war. Der frü­he­re Vor­sit­zen­de Rolf Fußne­cker wur­de am 27.11.1999 von ihm zum Ehren­vor­stand ernannt.

Im Jah­re 1989 über­gab Egon Mai­er den Takt­stock an Otto Stumpp. Schon 1991 muss­te ein Nach­fol­ger gesucht wer­den, der mit Bert­hold Albrecht gefun­den wur­de. Unter sei­ner Lei­tung fand die Kapel­le wie­der zu neu­em Glanz und neu­er Stär­ke. Er lei­te­te bis 1998 die Kapelle.

Als Nach­fol­ger wur­de  Micha­el Eber­hart für die­ses Amt ver­pflich­tet. Unter sei­ner Lei­tung errang die Kapel­le im Jahr 2000 beim Wer­tungs­spiel in Dürb­heim in der Mit­tel­stu­fe die sagen­haf­te Note von „sehr gut“, was natür­lich von den Musi­kern gebüh­rend gefei­ert wur­de. 
Ende 2000 wur­de Micha­el Eber­hardt ver­ab­schie­det und als neu­er musi­ka­li­scher Lei­ter konn­te Anfang 2001 Rein­hold Domig ver­pflich­tet wer­den, mit dem wir 5 Jah­re eine her­vor­ra­gen­de Zusam­men­ar­beit zu ver­zeich­nen hatten.

Wal­ter Hils über­nahm im Jah­re 2004 das Amt des 1. Vor­sit­zen­den und lös­te Bert­hold Bant­le nach einer 10 jäh­ri­gen Amts­zeit ab. 
2006 ver­pflich­te­ten wir Ire­na Solo­du­cha-Mole­ta als ers­te Diri­gen­tin der Geschich­te des Musik­ver­ein Dietingen. 

Unser 120-jäh­ri­ges Jubi­lä­um im Jah­re 2008 fei­er­ten wir zusam­men mit dem Kir­chen­chor Die­ting­en mit einem gemein­sa­men Kir­chen­kon­zert. Unser Jubi­lä­ums­kon­zert am 19.07.2008 unter dem Mot­to: 
„s’bescht vo ällem“ wur­de durch die Mit­wir­kung des Musik­ver­ein Ais­taig, zwei Chö­ren, einer Tanz­grup­pe, einer Gesangs­so­lis­tin und zwei Turn­grup­pen zu einem beson­de­ren Kon­zert­abend. Dies war ein Erleb­nis für Auge und Ohr.

Ire­na Solo­du­cha-Mole­ta wur­de Ende 2008 ver­ab­schie­det und seit April 2009 ste­hen wir unter der musi­ka­li­schen Lei­tung von Sebas­ti­an Bihl.

2020 lös­te Mar­tin Mai­er Wal­ter Hils nach 16 Jah­ren Amts­zeit
als 1. Vor­sit­zen­den des Musik­ver­eins Die­ting­en ab.
Als ers­tes gro­ßes Pro­jekt hat­te Mar­tin Mai­er die Anschaf­fung einer neu­en Uni­form im Som­mer 2020 initi­iert. Die­se Anschaf­fung konn­te mit­hil­fe einer Crowd­fun­ding-Kam­pa­gne gemein­sam mit der Volks­bank Rott­weil, sowie der Unter­stüt­zung durch die Gemein­de Die­ting­en für die akti­ven Musiker:innen beschafft werden. 

 

Fort­set­zung folgt…

2008 // Konzert
2008 // Kon­zert zum 125 Jäh­ri­gen Jubiläum
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